Glück auf Rädern – die 'Kokeshi Vehicles' von Takatoshi Hayashi

Adam Jaromir |

Glück auf Rädern – die 'Kokeshi Vehicles' von Takatoshi Hayashi
  • Ein traditioneller Fuku-Kuruma

    Fuku Kuruma 福車, auch „Glückswagen" genannt, sind kleine, hölzerne Wagen, in deren Mitte eine Kokeshi-Puppe sitzt – ein traditionelles Holzspielzeug, das seinem Besitzer Schutz, Gesundheit und gutes Gelingen verheißen soll. Diese kunstvoll gefertigten Wagen werden häufig zu besonderen Anlässen verschenkt, etwa zur Geburt eines Kindes oder zum Neujahr, um Glück und positive Energie zu überbringen.

    Heute gibt es jedoch nur noch wenige Kokeshi-Künstler, die diese zauberhafte, oft übersehene Variante des japanischen Kunsthandwerks herstellen. Dass die Tradition dennoch weiterlebt, ist nicht zuletzt dem Künstler Takatoshi Hayashi zu verdanken. Mit viel Gespür für Ästhetik, Handwerkskunst und kulturelle Tiefe hat er den klassischen Kokeshi-Stil weiterentwickelt und ihm eine neue, zeitgemäße Gestalt verliehen.

    In seiner Werkstatt in Ishinomaki – einer Hafenstadt in der nordjapanischen Tōhoku-Region – entstehen seine Kokeshi-Mobile: liebevoll gestaltete Holzfahrzeuge, die durch ausdrucksstarke Tierfiguren, satte Farben und die charakteristischen, niedlichen Gesichter ihrer Puppen bestechen. Anders als die traditionellen zweirädrigen Fuku Kuruma sind sie moderne, hybride Geschöpfe – halb Tier, halb Maschine –, die nicht nur flink durch die Gegend rollen, sondern auch wilde Geschichten erzählen – voller Witz, Fantasie und Lebensfreude.

    Collage zeigt zwölf Kokeshi-Mobile

    Für Hayashi-san sind seine Kokeshi-Wagen weit mehr als bloße Dekorationsobjekte – er versteht sie als Träger positiver Energie und als Symbolfiguren mit Seele. Und tatsächlich: Die wilden Tiger, behäbigen Pandabären oder listigen Füchse scheinen den kleinen Holzgefährten Leben einzuhauchen – als ob sie jederzeit zu einem Abenteuer aufbrechen könnten.

    In einer Zeit, in der vieles austauschbar und kurzlebig erscheint, erinnern Hayashis Werke daran, wie wertvoll Handarbeit, Tradition und die kleinen Gesten des Glücks sein können. Kein Wunder also, dass seine Arbeiten nicht nur unter Sammler*innen in Japan geschätzt werden, sondern auch international immer mehr Anerkennung finden.